Einkehrtag mit Weihbischof Wilfried Theising
Zustimmung und Beifall erntete Weihbischof Wilfried Theising aus Xanten beim Einkehrtag der Schützen im Gelderland.
Vor knapp 130 Schützenschwestern und Schützenbrüdern aus dem Bezirksverband Geldern referierte er im Bürgerhaus in Issum-Sevelen zum Thema
„50 Jahre II. Vatikanisches Konzil – Katholische Kirche, wohin gehst du?“
Sein Vortrag baute auf den Konzilergebnissen auf, beginnend mit der Liturgiereform. So steht zum Beispiel heute der Priester hinter dem Altar
den Gläubigen zugewandt. Zusammen mit der Zulassung der jeweiligen Landessprache – bisher war die Gottesdienstsprache Latein – bedeutete dies
eine erhebliche Verbesserung der Kommunikation zwischen Priester und Gläubigen. Auch rückten im Zeichen der Ökumene die christlichen Religionsgemeinschaften
näher zusammen: „Alle sind Kinder eines gemeinsamen Schöpfers. Keiner ist mehr oder weniger wert!“
Die Frage nach der Aufnahme von nicht christlichen Andersgläubigen in den Bruderschaften im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften beantworte
Bischof Theising mit einem klaren „Nein“. Jeder ist herzlich eingeladen, ein Stück weit den Weg im Bruderschaftsleben mitzugehen. Der Bund der Historischen
Deutschen Schützenbruderschaften ist jedoch katholisch ausgerichtet. Deshalb muß irgendwann die Entscheidung getroffen werden, bei einem Aufnahmewunsch in
eine dem BHDS angeschlossenen Bruderschaft auch den Wechsel in eine christlich geprägte Glaubensgemeinschaft vorzunehmen. Ansonsten steht es jedem frei,
Mitglied einer konfessionslosen Schützengesellschaft zu werden.
Auch zu den brisanten Themen wie „Kindesmißbrauch“ und „Neubau des Bischofsitzes in Limburg“ gab der Bischof sein Meinungsbild ab. Unter der Überschrift
„Kirche als Arbeitgeber“ berichtete Theising aus einem früheren Wirkungskreis über seine Schwierigkeiten, in einem in katholischer Trägerschaft stehenden
Krankenhaus alle 12 Chefarztstellen mit katholisch Gläubigen zu besetzen. Zum Teil ist dies gelungen, im Sinne einer guten medizinischen Versorgung der
Patienten war es jedoch notwendig, die Stellen auch mit Andersgläubigen zu besetzen. Während es hier überwiegend auf die Dienstleistung ankommt, ist eine
Bruderschaft eine Gemeinschaft im Glauben. Diese wird in der Regel während der Freizeit ausgeübt, u.a. mit dem Ziel der Freude miteinander.
Nach dem einführenden Monolog war der Weihbischof im zweiten Teil des Einkehrtages – im Dialog – offen, den anwesenden Schützen zu den verschiedenen Themen
Rede und Antwort zu stehen. Die Schützinnen und Schützen erlebten während des Einkehrtages einen sympathischen Geistlichen der es verstand, Meinungen mit
ihnen sachlich und verständlich auszutauschen. Zum Abschluss des Einkehrtages überreichte Bezirksbundesmeister Frank van Bernum an Weihbischof Wilfried
Theising eine „Ziervelsche Hex“ mit Sevelener Hexenwasser.
(Autor: André Smeyts)
erstellt am 11.05.2014